Als „Locomotion“ gründete sich 1974 eine Schülerband – die sich noch im selben Jahr von einem Zeitungsartikel zur namensgriffigeren Umbenennung inspirieren ließ: „Virus erreicht Deutschland“, hieß es damals. Jürgen „Viz“ Faust, Lutz Weigand, Stefan „Willi“ Wintgen und Axel Jörgens war es eigentlich völlig egal, um welchen Virus es dabei ging, aber sie erkannten den besseren Werbeeffekt.
Hobby war und ist es immer für die Aktiven gewesen, die ursprünglich reine Tanzmusik spielten und froh waren, als Einlagegruppe mit den bekannteren „Black Birds“ durch NRW tingeln zu können. Um 1976 überredeten sie Hans-Willi Iven, seine Kirmes-Matinee mit ihrer Musik aufzuwerten, wobei die Aufwertung für viele traditionelle Besucher vom katholischen Vereinshaus noch längst keine Tatsache war. „Lass die mal draußen spielen“ war der Tenor und daraus entwickelten sich 25 Jahre musikalische Straßenkirmes an Matinee als Highlight beim umtriebigen Iven.
1996 fragte bei „Virus“ Jeanne Altfeld an, ob sie mal mitsingen dürfe – heute eine der Frontfrauen von „Jokebox“ und hervorgegangen aus der fast unerschöpflich scheinenden Talentschmiede Constant Changing People (CCP) der Hauptschule Wermelskirchen. Jeanne Althaus war dann auf Matinee am katholischen Vereinshaus dabei. Es war nur ein Intermezzo, gehört aber zur Bandgeschichte ebenso wie die Verstärkung der Band im Jahre 2000 durch die Sängerin Anina Freiheit, auch ein CCP-Gewächs, das als Jahrgang 1982 zur Bandgründung noch gar nicht auf der Welt war.
Für die Fans gibt es zudem einen tollen Bildband „40 Jahre Virus-Coverband“ zu erwerben, wenn man 45 Euro investieren möchte und das Glück hat noch einen zu erwischen. „Die erste Auflage ist schon ausverkauft“, freut sich Jürgen „Viz“ Faust.